Das Ufer by Laymon Richard

Autor:Laymon, Richard
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Heyne TB
veröffentlicht: 2016-07-27T16:00:00+00:00

24

O Gott. Auch das noch. Ich muss raus, das Messer holen. Doch jetzt geht das nicht. Warren schläft sicher schon, und dann ist da noch sein Hund. Ich kann nicht einfach ins Haus schleichen und nach dem Messer suchen, wenn Sabre da ist.

Vielleicht liegt es noch auf dem Gehweg. Vielleicht hat es jemand ins Gebüsch gekickt.

Auf keinen Fall. Eine innere Stimme sagte ihr, dass das Messer in Warrens Haus lag. Deana starrte auf die Vorhänge, die sich in der sanften Brise blähten. Sie schnüffelte erneut und hatte wieder das Gefühl, Allans Duft riechen zu können.

Aufhören!

Sofort!

Sie schloss die Augen, ließ die Schultern kreisen und entspannte sämtliche Muskeln vom Kopf bis zu den Zehenspitzen. Sie atmete tief ein und aus und ein und aus …

Doch ihre Entspannungstechnik funktionierte heute Nacht nicht. Sie bekam den Gedanken an das Messer nicht aus ihrem Kopf.

Mom wird ihr Messer vermissen. Sie benutzt es fast jeden Tag.

Sie wird denken, dass jemand es gestohlen hat.

Jedenfalls wird sie nicht glauben, dass sie es verlegt hat …

Ich hoffe nur, dass Warren es gefunden hat.

Vermutlich hatte er es mit ins Haus genommen, um es ihr später zurückzugeben.

Das Messer und die Mütze.

Na ja, die Mütze ist nicht so wichtig.

Ich Trottel. Er weiß ja gar nicht, wo ich wohne.

Ich hab ihm ja keine Gelegenheit gegeben, danach zu fragen.

Ich wollte es ihm aber auch nicht unbedingt auf die Nase binden. Immerhin hätte er ja doch ein Vergewaltiger sein können.

Nee.

Nicht mit einem Hund von der Größe. Vergewaltiger treiben sich allein in der Gegend herum, auf der Jagd nach Mädchen.

Mit so einem Hund würde der Vergewaltiger nie auch nur in die Nähe eines Opfers kommen. Entweder würden sie sich zu Tode erschrecken oder sich schnellstens aus dem Staub machen.

Es gab nur eine Lösung. Warten, bis Mom ins Bett geht, und sich dann rausschleichen.

Schon wieder.

Wenn ich Glück habe, erwische ich Warren, wenn er den Hund ausführt.

Dann frage ich ihn einfach, ob er das Messer gesehen und es vielleicht aufgehoben hat. Und wenn ja, ob ich es bitte zurückhaben darf.

Oder mach dir die Sache einfacher und kauf ihr ein neues Messer.

Das geht nicht. Mom würde den Unterschied sofort bemerken.

Und sich wundern, warum sie auf einmal ein neues Messer hat.

Puuuhhhh …

Ganz schön vertrackt, die ganze Angelegenheit.

Es gibt nur eine Lösung …

Ich muss noch mal raus und diesen Warren finden.

Mal von seinem Kakao probieren.

Je nachdem. Egal. Auf jeden Fall muss ich das Messer wieder zurückbekommen.

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